Vergebung Teil 4: Grenzen setzen – Vergebung ist nicht gleich Versöhnung
Shownotes
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In dieser letzten Folge unserer Serie über Vergebung sprechen Valentina und ich über ein Thema, das so oft missverstanden wird – gerade unter Christen:
Vergebung ist nicht automatisch Versöhnung. Viele denken: „Wenn ich wirklich vergeben habe, dann muss ich mich versöhnen. Und wenn ich mich versöhne, dann muss alles wieder so sein wie vorher.“ Aber das stimmt nicht.
Vergebung ist deine Entscheidung, nicht mehr in Feindschaft zu leben. Aber Versöhnung ist ein Prozess, der beidseitige Reife und Einsicht braucht – und sie bedeutet nicht, dass du Nähe zulassen oder dich erneut verletzen lassen musst.
Was ist Versöhnung – und was ist sie nicht?
Stell dir die Person vor, die dich verletzt hat. Vielleicht gibt es nie mehr ein Gespräch. Vielleicht ist es innerlich ruhig – aber ungelöst. Und dann sprich im Glauben, im Geist:
„Ich habe dir vergeben. Ich versöhne mich mit dir. Du bist nicht mein Feind.“ Das ist geistliche Versöhnung. Nicht abhängig vom Verhalten des anderen. Sondern von deiner Entscheidung, dich nicht länger vom Hass oder der Bitterkeit definieren zu lassen.
Aber das heißt NICHT:
Dass du wieder mit dieser Person zusammenarbeiten musst. Dass du so tust, als wäre nie etwas passiert. Dass du keine Grenze ziehen darfst. Dass du wieder vertrauen musst, wenn es keine Veränderung gibt. Denn solange der andere nicht einsieht, was er getan hat, solange Wiederholung und Zerstörung im Raum stehen, darfst – und sollst – du dein Herz schützen.
„Behüte dein Herz mehr als alles, denn daraus fließt das Leben.“ (Sprüche 4,23)
Grenzen setzen ist kein Mangel an Liebe – sondern ein Ausdruck von geistlicher Reife.
Du kannst sagen:
„Ich habe dir vergeben – aber du darfst mein Herz nicht mehr verletzen.“ „Ich liebe dich – aber ich ziehe eine Grenze.“ „Ich bin nicht dein Richter – aber ich bin auch nicht mehr dein Opfer.“ Wenn du aber merkst: „Ich habe noch Groll. Ich kann nicht loslassen. Ich bin wütend.“ Dann geh zurück in die Gegenwart Gottes. Nicht als jemand, der versagt hat – sondern als jemand, der ehrlich ist.
Stell dir die Person vor. Und sag:
„Du bist nicht mein Feind. Ich vergebe dir – schon wieder. Ich segne dich. Aber ich bleibe auf Abstand, bis Frucht der Umkehr sichtbar ist.“
Das ist kein Stolz. Das ist keine Bitterkeit. Das ist geistliche Reife.
Es ist Liebe, die segnet, ohne sich selbst zu vergessen. Vergebung, die nicht aus Naivität, sondern aus Stärke kommt. Gnade, die erkennt:
„Ich bin nicht dafür geschaffen, mich erneut zerstören zu lassen.“ Das ist der Weg Jesu. Der Weg der Wahrheit. Und der Weg, den der Vater mit dir gehen will.
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